Der beste Platz für Hühner in deinem Garten – Anforderungen an die Platzierung von Gehege und Hühnerstall

Ein Gastbeitrag von
Ing. Matthias Jünger
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Wohin mit dem Hühnerstall? Wer im Garten Hühner halten will, steht ziemlich schnell vor genau dieser Frage. Denn der richtige Platz für Stall und Gehege entscheidet nicht nur über das Wohlbefinden der Tiere – sondern auch darüber, wie viel Freude man selbst an der Hühnerhaltung hat. Zu sonnig? Wird schnell heiß. Zu weit weg? Dann schleppt man sich morgens mit Futter durch den Regen. Und wenn’s falsch rum im Wind steht, zieht’s im Stall. Alles schon erlebt.

Deshalb lohnt es sich, vor dem Aufbau einmal gründlich durchzuplanen: Wie viel Platz brauchen die Hühner wirklich? Wo bleibt der Boden auch nach einem Schlechtwettertag halbwegs trocken? Und wie lässt sich das Ganze sauber, sicher und gut zugänglich gestalten – möglichst ohne tägliche Turnübungen mit der Schubkarre. In diesem Beitrag sammeln wir die wichtigsten Anforderungen, Erfahrungen und Tipps zur optimalen Platzierung – ob klassischer Stall oder mobiler Bauwagen vom Holz Hannes.

 

Wie viel Platz brauchen Hühner wirklich?

Eine häufige Frage, die sich Hühner-Neulinge stellen: Reicht der Platz überhaupt? Und wie viele Hühner darf man eigentlich halten? Als Faustregel gilt: Pro Huhn sollten im Stall mindestens 0,25 m², im Auslauf idealerweise 10 m² zur Verfügung stehen. Das klingt erstmal machbar – aber Vorsicht: Wer fünf Hühner hat, braucht eben nicht nur 1,25 m² im Stall, sondern auch rund 50 m² Auslauf, damit sich die Tiere wohlfühlen und genug Platz zum Scharren und Picken haben. (2)

Hinzu kommt: Je mehr Fläche vorhanden ist, desto geringer ist die Gefahr von Stress, Federpicken oder überdüngten Böden. Wer’s clever plant, sorgt mit einer einfachen Aufteilung von Stall und Gehege dafür, dass auch bei Regenwetter genug Bewegung möglich ist. Und wenn mal ein neues Huhn dazukommt (was öfter passiert, als man denkt), ist man froh über jeden zusätzlichen Quadratmeter.

Sonne, Schatten, Schutz – die wichtigsten Standortfaktoren

Hühner sind kleine Sonnenliebhaber, aber sie brauchen auch Rückzugsorte. Ein Gehege mitten in der prallen Mittagshitze? Keine gute Idee. Vor allem im Sommer kann ein schlecht beschatteter Stall schnell zur Sauna werden – mit fatalen Folgen für die Tiere. Am besten ist ein Standort, der morgens Sonne, aber mittags und nachmittags Schatten bietet. Bäume, Sträucher oder ein Dachvorsprung wirken hier oft Wunder – und machen den Platz auch für Mensch und Tier angenehmer.

Gleichzeitig spielt der Wind eine größere Rolle, als viele denken. Der Stall sollte nicht direkt auf einer zugigen Ecke stehen, denn Durchzug im Innenraum kann Krankheiten begünstigen. Auch das Gehege profitiert von windgeschützten Zonen, etwa durch eine Hecke oder eine Seite des Bauwagens. Wer den Stall so platziert, dass die Hauptöffnung nicht zur Wetterseite zeigt, ist auf der sicheren Seite – im wahrsten Sinne.

Bodenbeschaffenheit und Reinigung: Praktisch denken!

Am Anfang wirkt es vielleicht nebensächlich, aber der Untergrund macht auf Dauer einen riesigen Unterschied. Ein matschiger Lehmboden im Frühjahr? Da versinkt nicht nur die Schubkarre – auch die Hühnerfüße sind ständig schmutzig, was Krankheiten Tür und Tor öffnet. Ideal ist ein leicht geneigter, gut drainierter Boden, auf dem das Wasser abfließen kann. Wer’s dauerhaft pflegeleicht möchte, legt unter dem Stall eine Betonplatte mit leichtem Gefälle – so lässt sich das Ganze im Handumdrehen ausmisten.

Manche setzen auf Naturboden, um den Hühnern das Scharren zu ermöglichen. Auch das kann gut funktionieren – wenn man regelmäßig frischen Sand oder Mulch einarbeitet und den Bereich gut strukturiert. Wichtig ist, dass Feuchtigkeit nicht dauerhaft stehen bleibt. Sonst verwandelt sich das Areal schnell in eine übelriechende Matschgrube, und spätestens nach dem ersten Starkregen weiß man, was man falsch gemacht hat.

Ein weiterer Punkt: Zugang und Rangiermöglichkeit. Der schönste Hühnerstall bringt nichts, wenn man mit der Mistgabel kaum rankommt oder jedes Mal ein Slalomlauf zwischen Beeten und Regentonnen nötig ist. Kurze Wege, stabile Trittflächen und ein klarer Arbeitsbereich helfen, den Alltag mit den Hühnern wirklich entspannt zu gestalten – vor allem, wenn mal wieder Montagmorgen und alles nass ist. (1)

Nähe zum Wohnhaus – ja oder nein?

Gerade in kleinen Gärten stellt sich oft gar nicht die Frage wo, sondern eher wie nah. Und das ist völlig in Ordnung – denn ein Hühnerstall darf durchaus direkt neben dem Haus stehen, solange es praktisch ist und niemanden stört. Wer keinen Hahn hält oder sich am morgendlichen Krähen nicht stört, profitiert sogar enorm von der Nähe: Kurze Wege beim Füttern, schnelles Kontrollieren der Tiere, direkter Zugang bei Regen oder Schnee – das macht den Alltag leichter, besonders unter der Woche.

Auch bei wenig Platz lässt sich mit einem gut geplanten, kompakten Stall und einem clever abgetrennten Gehege ein artgerechter Hühnerbereich gestalten. Mobile Varianten wie ein Bauwagenstall vom Holz Hannes sind hier besonders praktisch, weil sie flexibel versetzt werden können – etwa zwischen Hauswand und Hecke. Wichtig ist nur: ausreichend Licht, Luft und Ruhe für die Tiere – und ein Standort, der auch bei feuchtem Wetter gut zugänglich bleibt. Wer das beachtet, kann auch im kleinen Garten Hühner halten – und das ganz ohne Kompromisse.

Das ideale Zusammenspiel von Stall und Gehege

Ein häufiger Fehler: Man stellt den Stall irgendwo hin – und merkt erst später, dass das Gehege schlecht anzubauen ist. Oder dass die Sonne von der falschen Seite knallt. Besser ist es, Stall und Auslauf von Anfang an als Einheit zu planen. Wer beides gut aufeinander abstimmt, erspart sich später viel Ärger. Etwa, wenn der Auslauf im Winter zur Rutschbahn wird oder der Zugang zur Stalltür nach dem ersten Frost zur Schlitterpartie.

Ideal ist ein Gehege, das teilweise überdacht ist – so bleibt ein Bereich auch bei Regen trocken, was die Sauberkeit und Trittfestigkeit enorm verbessert. Gleichzeitig freuen sich die Hühner über abwechslungsreiche Ecken: sonnige Zonen zum Sandbaden, schattige Rückzugsorte und genügend Platz zum Scharren. Besonders praktisch ist es, wenn der Stall leicht erhöht steht – so kann der Bereich darunter gleich als trockene Fläche mit genutzt werden.

Auch bei der Ausrichtung lohnt sich ein Blick auf den Wind. Der Haupteingang sollte nicht zur Wetterseite zeigen, sondern besser nach Osten oder Südosten – da kommt morgens Licht rein, ohne dass es zu heiß wird. Wer zusätzlich Hecken, Sichtschutz oder Sträucher um das Gehege herum pflanzt, sorgt nicht nur für Windschutz, sondern auch für ein natürliches, sicheres Gefühl bei den Tieren. 

Wie flexibel ist dein Stall? Vorteile von mobilen Lösungen

Ein mobiler Hühnerstall verändert die Spielregeln komplett. Plötzlich muss man sich nicht mehr ewig mit der perfekten Platzwahl quälen – sondern kann einfach nachjustieren, wenn etwas nicht passt. Der Boden zu feucht? Dann wird der Wagen versetzt. Zu viel Sonne im Sommer? Einmal umparken, Schattenplatz gefunden. Diese Flexibilität ist nicht nur bequem, sondern hilft auch, den Boden zu schonen, weil sich die Flächen besser regenerieren können.

Gerade bei kleineren Beständen oder wechselndem Bedarf macht das richtig Spaß. Und der Charme eines schönen Bauwagens im Garten – ganz ehrlich – ist einfach unschlagbar. Außerdem lassen sich in einem mobilen Stall Stall- und Schlafbereich clever kombinieren, oft mit eingebautem Stauraum für Futter oder Einstreu. Das spart Wege, hält Ordnung – und macht die tägliche Hühnerpflege deutlich angenehmer. Wer also noch überlegt: Ein mobiler Stall ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein praktisches Multitalent. (3)

Was man bei der Nachbarschaft beachten sollte

Natürlich – niemand will Streit mit den Nachbarn. Aber aus rechtlicher Sicht steht man als Hühnerhalter in Deutschland grundsätzlich gut da. Die private Haltung von Hühnern ist in Wohn- und Mischgebieten erlaubt und fällt unter das sogenannte Kleintierprivileg. Das bedeutet: Solange keine gewerbliche Nutzung vorliegt, der Stall gepflegt ist und die Tiere nicht übermäßig stören, darf man Hühner auch ohne besondere Genehmigung halten. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass das Ganze ortsüblich und zumutbar bleibt – und genau da beginnt der Ermessensspielraum. 

Was das konkret heißt? Zehn bis zwanzig Hennen sind in der Regel unproblematisch, sofern der Stall ordentlich gebaut ist und nicht direkt an der Grundstücksgrenze steht. Auch ein einzelner Hahn ist nicht automatisch verboten – entscheidend ist, wann und wie laut er kräht. Wer seinen Hahn nachts im Stall lässt oder schalldämmende Maßnahmen trifft, bleibt meist auf der sicheren Seite. Die Gerichte sehen das recht entspannt, solange das Maß stimmt und die Nachbarschaft nicht permanent beschallt wird.

Was das Thema Geruch angeht, wird oft unnötig diskutiert. Klar: Ein ungepflegter Stall kann müffeln. Aber wer regelmäßig ausmistet und eventuell noch eine hochwertige Einstreu verwendet, hat in der Regel überhaupt kein Problem. Da riecht gar nichts – oder bestenfalls ein Hauch frischer Bauernhof. Entscheidend ist, dass die Einstreu trocken bleibt, der Auslauf nicht zur Matschfläche wird und Futterreste nicht vor sich hingären. Fliegen oder andere Begleiterscheinungen lassen sich ebenfalls leicht kontrollieren – mit einfachen Maßnahmen wie Fliegennetzen, geschlossenen Kompostbehältern oder gezielter Platzierung des Geheges. In der Praxis ist das kein Hexenwerk – und rechtlich wird das von Gerichten meist als völlig zumutbar eingestuft. (4) (5)

Jeder Garten ist anders – finde deinen besten Platz

Jeder Garten ist anders – und genauso individuell sollte auch die Platzierung des Hühnerstalls sein. Es gibt keine Patentlösung, aber viele kluge Entscheidungen, die das Leben mit Hühnern leichter machen. Wer Standort, Boden, Wind, Sonne und Nachbarn von Anfang an mitdenkt, erspart sich später viele mühsame Korrekturen. Ein durchdachter Platz sorgt nicht nur für gesunde und glückliche Hühner, sondern auch für einen entspannten Alltag. Und wenn der Stall obendrein noch mobil ist, wie etwa die Bauwägen vom Holz Hannes, bleibt man flexibel – selbst wenn der erste Standort nicht ganz ideal war. Also: ruhig ein bisschen Zeit ins Planen investieren. Die Hühner werden es danken – und man selbst auch.

  1. eierschachteln.de. (5. Mai 2025). Die optimale Anordnung im Hühnerstall. Geflügelhaltung leicht gemacht – Der Blog. Abgerufen am 26. Juni 2025, von https://www.eierschachteln.de/blog/anordnung-im-huehnerstall/
  2. Norddeutscher Rundfunk. (5. Juli 2024). Hühner im eigenen Garten halten. NDR.de. Abgerufen am 26. Juni 2025, von https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Huehner-im-eigenen-Garten-halten,huehner314.html
  3. Löwenzahn Verlag. (4. April 2022). Ich wollt’, ich hätt’ ein Huhn – Hühner im Garten halten für Anfängerinnen*. Magazin. Abgerufen am 26. Juni 2025, von https://www.loewenzahn.at/magazin/huehner-im-garten/
  4. PROVIEH e.V. (2023, 6. Juni). Gesetzliche Vorgaben für die Hühnerhaltung im eigenen Garten. Abgerufen am 26. Juni 2025, von https://www.provieh.de/2023/06/gesetzliche-vorgaben-fuer-die-huehnerhaltung-im-eigenen-garten/
  5. Verwaltungsgericht Düsseldorf. (2023). VG Düsseldorf, Beschluss vom 11.04.2023 – 4 L 287/23. urteile.news. Abgerufen am 26. Juni 2025, von https://urteile.news/VG-Duesseldorf_4-L-287823_Unzulaessiges-Halten-nur-eines-Hahns-im-allgemeinen-Wohngebiet~N34422

 Matthias Jünger

… gärtnert am Stadtrand – mit Herz, Händen und inzwischen auch mit einer kleinen Hühnerschar. Als Betreiber von Garden-Shop.at begleitet er Menschen auf ihrem Weg zur nachhaltigen Selbstversorgung – vom ersten Gemüsesamen bis zum artgerecht gestalteten Hühnergehege. Die Frage nach dem besten Platz für Stall und Auslauf kennt er nicht nur aus der Theorie, sondern aus dem eigenen Alltag mit Schubkarre, Bauwagen und neugierigen Hennen. In seinen Texten verbindet er persönliche Erfahrungen, ehrliche Aha-Momente und praktische Tipps – für alle, die ihren Garten lebendig und sinnvoll nutzen möchten.

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